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10 Din­ge, die du vor dem Stu­di­um an der Sci­en­ces Po wis­sen soll­test

Du möchtest auch nach Paris? Hier kommen ein paar Lektionen, die ich dir nach meinem Semester hier mit auf den Weg geben möchte: Mit der richtigen Planung, angemessenen Erwartungen und ein paar praktischen Hinweisen wird es ein im positiven Sinne prägendes Erlebnis!

Die Stadt zu erkunden, ist natürlich ein Muss, wenn man hier studiert. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen und zu lernen – an der Uni und darüber hinaus. (Foto: privat)

Der Beginn des Studiums an der Sciences Po kann überwältigend sein – das kann ich aus Erfahrung sagen. Ich bin aber sicher, dass ich früher oder später nach Paris zurückkehren und die markanten roten Türen der Sciences Po mit Freude sehen werde. Das liegt daran, dass ich ein paar hilfreiche Lektionen gelernt habe, die ich hier weitergeben möchte.

1. Erwarte viel, aber nicht zu viel!

Die Sciences Po ist ein unglaublicher Ort mit großartigen Menschen und Kursen. Aber nur weil die Bibliothek aussieht, als käme sie direkt ausHarry Potter, heißt das nicht, dass alles perfekt ist. Die Verwaltung kann chaotisch sein und du wirst vielleicht nicht jede:n Dozent:in mögen. Trotzdem werden die positiven Erfahrungen alle Mühen wert sein.

2. Du musst deine besten Freunde nicht während der Einführungswoche treffen.

Ich bin zu jeder Bar-Nacht, jedem Brunch, allen Club-Nächten und Park-Tagen gegangen. Wie sich herausstellte, habe ich meine engsten Freunde aber erst ein paar Monate später kennengelernt. Freundschaften entstehen nicht sofort. Bonustipp: Sprich auch mit Menschen, die nicht aus deinem Land oder Programm kommen.

3. Finde einen Lernort, der zu deinem persönlichen Lernstil passt.

Die Leselisten sind anfangs überschaubar, aber finde am besten früh heraus, ob du besser in einem belebten Café, der ruhigen Bibliothek oder in deinem Zimmer lernst. Ich persönlich finde die Uni-Bibliothek großartig.

4. Fühle dich nicht verpflichtet, an jeder Veranstaltung auf dem Campus teilzunehmen.

Unser Bureau des étudiants (BDE), das Bureau des Arts Sciences Po (BDA) und die Activités sportives (AS) sind großartig im Planen von Veranstaltungen. Aber es ist physisch unmöglich, an jeder Veranstaltung teilzunehmen, und du wirst dich nur ausbrennen, wenn du es versuchst.

Kursvorbereitung im Jardin du Luxembourg: Der beste Lernort kann bei Sonnenschein auch mal der Park sein. (Foto: privat)

5. Besuche dennoch Veranstaltungen.

Viele interessante Redner:innen kommen zu Sciences Po, und es lohnt sich, ab und zu hinzugehen und neue Perspektiven zu gewinnen. Besuche auch ein paar Veranstaltungen, die außerhalb deiner üblichen Interessen liegen – du könntest eine neue Leidenschaft entdecken.

6. Plane Zeit fürs Reisen ein.

Du solltest das Studium mit dem Erkunden Frankreichs ausbalancieren. Natürlich musst du unbedingt "le vrai Paris" kennenlernen. Fast alles hier hat historische Bedeutung. Wenn dich die Braun- und Grautöne der Stadt deprimieren, gehe zum Jardin de Luxembourg oder überquere die Seine, um etwas Grün zu sehen. Ich kann auch einen Ausflug nach Giverny empfehlen – und bei Gelegenheit einen Abstecher in den Sud de France!

7. Besuche deine Lehrassistent:innen und Dozent:innen während ihrer Sprechstunden.

Auch wenn es nicht immer nötig scheint, sind die Beziehungen, die du aufbaust, langfristig wertvoll. Nutze jede Gelegenheit, dich mit Kommiliton:innen und Professor:innen zu vernetzen – diese Kontakte sind während des Studiums und in deiner späteren Karriere hilfreich.

8. Nimm an Aktivitäten außerhalb der Kurse teil.

Mach es nicht alles nur für die Credits. Wenn du Sport magst, tritt einem Sportteam bei. Wenn du gerne schreibst, schließe dich dem Uni-Magazin Sundial an. Einige Clubs wirken ziemlich einschüchternd, weil sie einen Bewerbungsprozess haben. Hab keine Angst, es zu probieren!

9. Ein paar schlechte Noten sind nicht das Ende der Welt.

Letztes Semester war ich am Boden zerstört, nachdem ich eine Hausarbeit verhauen hatte. Ich fühlte mich, als würde ich nicht hierher gehören und als hätte ich eine schreckliche Entscheidung damit getroffen, zu Sciences Po zu kommen. Natürlich ist mir in der Rückschau klar, dass jede:r Schwierigkeiten hatte, und dass die schlechten Noten nicht repräsentativ für das ganze Semester waren.

An der Science Po habe ich viele meiner inzwischen engsten Freundschaften geknüpft. (Foto: privat)

10. Habe Spaß!

Dies ist definitiv einer der klischeehaftesten Ratschläge, aber es ist so wichtig, einfach mal eine Pause zu machen und sich zu amüsieren. Ob ein Tagesausflug, ein Filmabend, ein Barbesuch oder ein Basketballspiel – mach Dinge, die dir Freude bereiten! Achte auch auf deine Gesundheit, indem du genug schläfst, dich gesund ernährst und regelmäßig Sport treibst. Uni ist wichtig, aber Balance ist essenziell.

Ich hoffe, dass diese Lektionen, die ich im Laufe meines Semesters hier gelernt habe, dem einen oder der anderen hilfreich sind. Für mich ist die Zeit in Paris erst einmal vorbei. Ich kann sagen, dass die Sciences Po mein Leben stark beeinflusst hat: Von meinen engsten Freund:innen habe ich weit über die Hälfte an der Sciences Po oder dank ihr kennengelernt. Es ist der Ort, an dem ich den Entschluss gefasst habe, mich für das Auswärtige Amt zu bewerben; es ist ein Ort, an dem ich unglaublich tiefgründige, bedeutungsvolle Gespräche über die Welt, Politik im Allgemeinen, internationale Beziehungen, Weltanschauungen, Beziehungen, die Zukunft, die menschliche Natur, Geschichte und so viel mehr geführt habe.

15.07.2024

    • Aus­lands­se­mes­ter welt­weit

      In die Welt

      Die HU pflegt Hochschulpartnerschaften auf der ganzen Welt. Für Studierende bietet dieses Netzwerk vielfältige Möglichkeiten, Auslandsaufenthalte zu realisieren. Von einer ersten Übersicht bis zur Reisevorbereitung – hier finden Sie alle Informationen dazu.

    • Zei­na in Pa­ris

      HU-Botschafter:innen

      Ich bin Zeina und studiere im vierten Mastersemester Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Politik. Aktuell verbringe ich ein Semester an der renommierten Sciences Po in Paris. Für mich bedeutet dieser Austausch eine Reise der Selbstentdeckung. Voilà – seid dabei!