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Mei­ne Tipps für den nor­we­gi­schen Win­ter

Der Winter in Norwegen ist lang, kalt und dunkel - aber vom Wintersport bis hin zu gemütlichen Ecken auf dem Campus gibt es trotzdem eine Menge zu genießen - wenn man weiß, wie. In meinem ersten Blogbeitrag erfahrt ihr, was ich dazu bisher als Austauschstudent in Oslo gelernt habe.

Tom sitzt an einem Tisch mit Schnee im Hintergrund.
Der Winter im Norden kann schön sein - man braucht nur die richtige Ausrüstung und Einstellung! (Foto: privat)

Als ich am 3. Januar in Oslo ankam, herrschten milde -5°C. Ein Schneesturm hatte die Stadt ganz in Weiß gehüllt, aber das eigentliche norwegische Wintererlebnis stand noch bevor: Die Temperaturen fielen bis auf -26,4°C! Natürlich wusste ich, dass der Winter hier viel kälter und dunkler sein würde als in Deutschland, aber er stellte mich vor einige Herausforderungen, die ich nicht hatte kommen sehen.

Die richtige Ausrüstung, um das Haus zu verlassen

Ich habe schnell gelernt, dass man die richtige "Ausrüstung" braucht, um den Winter in Norwegen erfolgreich zu überstehen. An sehr kalten Tagen gehört dazu Thermounterwäsche. Eine dicke Mütze und ein langer Schal sind zwei weitere treue Begleiter, die einen auf jeder Reise begleiten. Auch die Jacke sollte etwas dicker und möglichst wasserdicht sein. Aber auch wenn man gut eingepackt ist, kann der Weg zur Uni oder zum Supermarkt schnell zur Herausforderung werden; nämlich dann, wenn sich auf den Wegen eine dünne Eisschicht gebildet hat. In solchen Fällen verwenden die Norweger:innen gerne Spikes, die man einfach an den Schuhen befestigen kann, um mehr Halt zu bekommen. Von Freund:innen und aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass man auch mit guter Ausrüstung leicht ausrutschen und hinfallen kann.

Eine weitere Herausforderung ist der Mangel an Sonnenlicht. Die Tage sind kurz, die Nächte lang. Im Januar kam noch die ständige Bewölkung hinzu, die den Vitamin-D-Vorrat des Körpers schnell aufbrauchte. Um dem vorzubeugen, habe ich direkt mit der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten begonnen. Das hat bei mir einen Unterschied gemacht: Ich fühlte mich viel wacher und energiegeladener.

Wintersport als Motivation zum Rausgehen

Auch wenn der Winter manchmal eine Herausforderung darstellt, bietet er doch auch viele schöne Seiten und ermöglicht saisonale Aktivitäten im Freien. Sport hat meinen Winter viel angenehmer gemacht und mich motiviert, Zeit außerhalb der Bibliothek und des warmen Wohnheims zu verbringen. Nach meiner Ankunft bestand eine meiner ersten Aufgaben darin, mir Skier und Zubehör zu besorgen. Die habe ich günstig auf Finn.no, dem norwegischen Pendant zu Ebay, bekommen.

Ursprünglich komme ich aus dem Thüringer Wald, wo ich mit Wintersport aufgewachsen bin. Seit dem Kindergarten fahre ich Ski, rodele und laufe Schlittschuh. Mit der Nordischen Kombination habe ich in der dritten Klasse angefangen. Jetzt bin ich quasi an einem der heiligen Orte des Wintersports angekommen: Oslo, mit dem Holmenkollen, der die Stadt überragt. Dort selbst in der Nationalen Skiarena Ski zu fahren, war ein kleiner Lebenstraum, der kürzlich in Erfüllung ging.

Ski-Festival.
Das Ski-Festival in der Nationalen Ski-Arena in Oslo. (Foto: privat)

Ein weiterer Höhepunkt für mich waren das Skifestival und der Biathlon-Weltcup hier. Die Weltelite kommt nach Oslo, um sich zu messen! Ich habe das Festival mit Freund:innen aus der Uni besucht und wir hatten viel Spaß am Holmenkollen. Für meine Mutter war der Biathlon-Weltcup eine zusätzliche Motivation, mich in Norwegen zu besuchen.

Insgesamt ist die Skikultur in Norwegen sehr ausgeprägt. Im Prinzip kann man seine Skier überall hin mitnehmen, niemand stellt das in Frage. In Bussen, Zügen, im Fitnessstudio und sogar in der Universitätsbibliothek sieht man Leute, die ihre Skier mit sich herumtragen. Für mich war es leicht, mich daran zu gewöhnen. In den letzten Wochen bin ich regelmäßig vor oder nach meinen Kursen an der Universität Ski gefahren und konnte viele Strecken erkunden. Für alle, die den Sport noch nicht kennen und ihn gerne ausprobieren möchten, bietet die Universität Skikurse an. Ich kann auch empfehlen, sich einen Schlitten zu mieten und rodeln zu gehen. Das ist etwas, was ich mit meinen Freund:innen hier gerne mache.

Studenten laufen im Schnee vor der Universität
Besser die Spikes umschnallen: der Osloer Uni-Campus im Schnee. (Foto: privat)

Gemütlichkeit auf dem Campus

Trotz dieser Möglichkeiten, sich draußen im Schnee zu vergnügen, verlagert sich das gesellschaftliche Leben im Winter größtenteils nach drinnen. Das gilt auch für den Universitätscampus. Im Moment sieht man die Student:innen zwischen den Gebäuden hin und her (und aus-)rutschen, und es wird noch eine Weile dauern, bis wir unsere Pausen in der Sonne verbringen können. Die Gebäude, in denen ich die meiste Zeit verbringe, sind die Universitätsbibliothek, die Fakultät für Geisteswissenschaften und die Fakultät für Sozialwissenschaften. Alle meine Kurse finden an diesen beiden Fakultäten statt. In die Bibliothek gehe ich meistens, um Hausarbeiten zu schreiben und zu lernen.

Einer meiner Lieblingsorte auf dem Campus ist das Café in der Fakultät für Sozialwissenschaften. Dort gibt es Spiele, die man ausleihen kann, während man sein heißes Getränk genießt. Wenn es draußen schneit und alles ruhig ist und man drinnen sitzt, Schach spielt und zwischen den Seminaren in Ruhe seinen Kaffee trinkt - das ist sehr gemütlich und entspannend.

Schachspiel.
Ein Lieblingsort an der Uni: Das Café im Gebäude der sozialwissenschaftlichen Fakultät. (Foto: privat)

Der Winter neigt sich langsam dem Ende zu, und ich freue mich schon auf weitere spannende Momente, wärmere Temperaturen und neue Erfahrungen. Ich werde euch in meinem nächsten Blogpost auf dem Laufenden halten! Hade bra! (Auf Wiedersehen!) Tom

(Veröffentlicht: 03.04.2023)

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