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Mein Uni-Ran­king: HU und Os­lo im Ver­gleich

Wer ein Auslandssemester macht, lernt eine andere Hochschule kennen und kann vergleichen: Was gefällt mir wo besser? Von der Mensa über die Bibliotheken und das Arbeitspensum – hier kommt mein persönliches Ranking!

Tom vor der Universitätsbibliothek.
Hauptbibliothek am Campus Blindern oder Grimm-Zentrum - wo lernt es sich besser? (Foto: privat)

Die Vorlesungszeit in Oslo neigt sich dem Ende zu, und ein aufregendes Semester liegt hinter mir. Vor kurzem hat mich ein Freund gefragt, welche Universität ich jetzt eigentlich besser finde: die Humboldt-Universität oder die Universitetet i Oslo? Mir fiel es nicht leicht, diese Frage aus dem Stegreif zu beantworten. Für diesen Blog habe ich mir darüber mal Gedanken gemacht und mein persönliches Ranking zusammengestellt.

Sportangebot

Beginnen wir mit der HU. Die HU bietet ein umfangreiches Angebot über den Hochschulsport, die Plätze sind beliebt und können am Anfang jedes Semesters gebucht werden. Die Auswahl ist groß, auch viele Randsportarten und Trendsportarten werden angeboten. Jedoch habe ich selbst in meiner Zeit an der HU nur zwei Kurse besucht, die mich persönlich nicht zum Dranbleiben motiviert haben.

Die UiO bietet auch verschiedene Sportarten in Form von Clubs an, bei denen man sich anschließen und gemeinsam trainieren kann. Die Auswahl ist dabei kleiner als an der HU. Jedoch hat man bei der UiO die Möglichkeit, für etwa 20 Euro im Monat eine Mitgliedschaft bei Athletica abzuschließen. Athletica ist ein Fitnessstudio für Studierende mit mehreren Standorten in Oslo, eigener Schwimmhalle und Saunen. Ich besuche zweimal wöchentlich Kurse meiner Wahl.

Insgesamt mache ich hier mehr Sport und das Angebot passt für mich persönlich besser als das an der HU. Der Punkt geht knapp an die UiO.

UiO: 1 – HU: 0

Mensa

Die Mensa an der HU bietet eine große Auswahl an Gerichten – und alles ist vegetarisch oder sogar vegan. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Besonders gerne gehe ich in die Mensa Nord, da mir die Mensa an sich und das Angebot dort gefallen. Auch war ich regelmäßig in der Mensa in Adlershof und im Hauptgebäude.

An der UiO gibt es viele kleine Mensen, welche über den Campus verteilt sind. Man bezahlt nach Gewicht, hier kosten jedoch schon kleine Portionen schnell mal 10 Euro. Deswegen gehe ich meistens in die Hauptmensa am Campus Blindern. Hier gibt es ein tägliches Angebot für ca. 4,50 Euro oder 6,50 Euro, je nach Tag. Die Auswahl ist sehr beschränkt und beim Tagesgericht gibt es oft keine vegetarische oder vegane Variante.

Diese Disziplin gewinnt klar die HU (bzw. das Berliner Studierendenwerk).

UiO: 1 – HU: 1

Teller mit einem Gericht aus der Mensa.
Nicht immer vegetarisch: Mittagessen in der Hauptmensa auf dem Campus Blindern. (Foto: privat)

Bibliothek

Die HU hat ganze zwölf Bibliotheksstandorte. Am häufigsten bin ich zum Lernen und Hausarbeitenschreiben in der Bibliothek am Campus Nord, seltener auch in Adlershof. Das Grimm-Zentrum finde ich sehr schön und gut angeschlossen; leider ist es oft schwer, einen Platz zu finden. Die Bibliotheken der HU haben alle ihren eigenen Charme und sind top ausgestattet.

Bei der Ausstattung punktet die UiO vor allem mit den Druckern, welche sich in der Bibliothek befinden und unkompliziertes und günstiges Drucken ermöglichen. Hier bin ich immer in die gleiche Bibliothek gegangen: die Hauptbibliothek am Campus Blindern. Die Arbeitsatmosphäre ist super, ich fühle mich hier echt wohl.

Beide Universitäten bieten sehr gute Möglichkeiten zum Lernen und Arbeiten, hier nehmen sie sich aus meiner Sicht nichts und erhalten beide einen Punkt.

UiO: 2 – HU: 2

Campus

Die UiO ist eine Campus-Universität, lediglich das Hauptgebäude und die juristische Fakultät sind im Zentrum von Oslo. Der Campus Blindern ist etwa zehn Minuten mit der U-Bahn von dort aus zu erreichen. Die Gebäude sind nicht sehr „ästhetisch“ und entsprechen eher Funktionalbauten aus den 1950er und 1960er Jahren. Der Campus ist dafür sehr grün und offen gestaltet. Ich gehe gern dorthin, und dass (fast) alles an einem Standort ist, ist auch ein großer Vorteil.

Die Gebäude der HU sind im Vergleich verstreuter. Durch meine Kurskombination aus Geographie, Sport und Pädagogik durfte ich den Campus Mitte, den Campus Nord und Adlershof kennenlernen. Die Pendelzeiten dazwischen können schon mal zur Belastungsprobe werden. So unterschiedlich die Standorte sind, so unterschiedlich sind auch die Gebäude.

Diesen Punkt gebe ich der HU, da diese eine größere Diversität an Standorten und Gebäuden im Vergleich zur UiO aufweist. Vor allem die Lage im Zentrum von Berlin macht für mich den entscheidenden Unterschied.

UiO: 2 – HU: 3

Campus der Universit of Oslo.
Nicht so zentral wie die HU aber offen und grün: University of Oslo, Campus Blindern. (Foto: privat)

Arbeitspensum

Da ich schon seit 2018 in Berlin studiere habe ich natürlich an der HU viel mehr Seminare und Vorlesungen besucht als an der UiO. In Oslo habe ich drei Kurse gewählt, mit einem Umfang von 25 ECTS-Punkten. Im Vergleich war das Semester weniger vollgepackt und stressig als an der HU. Es fiel mir leichter, die Arbeitsleistungen und Anforderungen für die Kurse zu erfüllen. Auch das Arbeitsklima habe ich als persönlicher und freundlicher als in Berlin erlebt.

Dieser Punkt geht an die UiO.

UiO: 3 – HU: 3

Damit endet der Univergleich mit einem Unentschieden und ich kann immer noch nicht sagen, an welcher Universität es mir besser gefällt. Beide Universitäten haben für den studentischen Alltag ihre Stärken und Schwächen. Ich freue mich, nächstes Semester an die HU zurückzukehren, aber natürlich werde ich auch meine Lieblingsorte an der UiO vermissen.

(Veröffentlicht: 15.05.2023)

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