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Süd­afri­ka für Ein­stei­ger*in­nen: Prak­ti­sche Tipps fürs Aus­lands­se­mes­ter

Ein Semester im Ausland kann herausfordernd wirken. Aber wenn du an die University of Pretoria willst, mach dir keine Sorgen: Hier findest du schonmal ein paar praktische Informationen über das Leben an der UP!

Natalia mit ihren Mitbewohnern.
Im Auslandssemester in Südafrika Freund*innen zu finden, ist nicht schwer. Hier bin ich mit meinen Mitbewohnerinnen in Pretoria zu sehen! (Foto: privat)

Ngibingelele futhi mngani! (Hallo nochmal, mein:e Freund:in!) In meinen ersten Blogeinträgen habe ich dir einen umfassenden Leitfaden zum Überleben während des „load shedding“ gegeben. Heute möchte ich einen Einblick in einige andere wichtige Aspekte des Lebens in Südafrika geben. Lass uns eintauchen in die praktischen Aspekte eines Austauschsemesters an der University of Pretoria (UP)!

Gesundheitsvorsorge und Krankenversicherung

Um in Südafrika zu studieren, benötigst du ein Studierendenvisum. Und um dieses zu beantragen, brauchst du einen Nachweis über eine Krankenversicherung in Südafrika. Der erforderliche Krankenversicherungsschutz sollte von einer südafrikanischen Gesellschaft ausgestellt werden. Glücklicherweise ist es einfach, sich online bei Momentum Health oder CompCare Medical Scheme anzumelden. Ich habe Momentum für 495 südafrikanische Rand (etwa 25 Euro) pro Monat genommen – und im Voraus bei der Anmeldung bezahlt. Noch am selben Tag erhielt ich per E-Mail die Bestätigung meiner Versicherung.

Dass ich diese Versicherung abgeschlossen habe, bedeutete allerdings nicht, dass ich zu jedem:jeder Arzt:Ärztin in Pretoria gehen konnte. Momentum deckt nur Besuche in bestimmten Praxen ab. Um eine unangenehme Überraschung zu vermeiden, solltest du also besser zuerst die Liste der "Vertragsanbieter" auf der Website deines Anbieters überprüfen. Oder du fragst direkt bei dem:der Arzt:Ärztin nach. Oder du gehst in die UP Student Health Clinic. Dort solltest du dich aber auf ziemlich lange Wartezeiten (bis zu mehreren Tagen) einstellen. Dafür kommst du mit einem Shuttlebus der UP bequem zu den fünf Klinikstandorten. Wenn du aber an einer akuten Grippe leidest und nicht lange warten kannst, ist die nächstgelegene Hausarztpraxis vielleicht die bessere Wahl (so war es bei mir).

Shuttle-Busse der Universität.
Die Shuttle-Busse der Universität sind eine bequeme Möglichkeit, sich zwischen den Campus-Standorten zu bewegen. (Foto: privat)

Öffentliche Verkehrsmittel

Das beliebteste öffentliche Verkehrsmittel in Südafrika sind private Kleinbusse, die sowohl auf langen als auch auf kurzen Strecken verkehren. Wenn die Leute hier von "Taxis" sprechen, dann meinen sie diese Mitfahrgelegenheiten. Während meines früheren Aufenthalts an der University of KwaZulu-Natal in Pietermaritzburg habe ich häufig Taxis benutzt. In Pretoria fand ich es allerdings zu kompliziert. Für meine Fahrten hier habe ich lieber den öffentlichen, sehr modernen Gautrain-Zug genommen, der Pretoria mit Johannesburg (und dem OR Tambo Airport) verbindet. Außerdem gibt es in Pretoria auch öffentliche Busse. Für Fahrten zwischen den Universitäten nehme ich am liebsten einen der UP-Shuttlebusse. Die Fahrten sind für UP-Studierende kostenlos - man muss nur seinen Studierendenausweis vorlegen.

Trotz dieser Optionen ist es oft schwierig, sich ohne Auto in der Stadt zu bewegen. Aus Sicherheitsgründen und wegen fehlender Ortungsmöglichkeiten ist es nicht ratsam, auf der Straße ein Taxi anzuhalten - vor allem nicht nach Einbruch der Dunkelheit. Lade dir also lieber die Uber-App runter, falls du die noch nicht hast. Andere Austauschstudierende und ich haben Uber regelmäßig benutzt; nicht nur innerhalb Pretorias, sondern auch auf dem Weg zum Flughafen OR Tambo. Für die erste Fahrt vom Flughafen zu meiner Unterkunft habe ich einen Anbieter gewählt, den die Universität empfohlen hatte. Die Fahrt zu meiner Unterkunft mit einem Fahrer der Firma PS Tours war sehr bequem (für 600 Rand, das sind etwa 30 Euro).

Natalias Studentenwohnheim von außen.
Home sweet home: Die Tuksdorp Studierendenwohnheime. (Foto: privat)

Unterkunft

Es gibt viele Möglichkeiten, während eines Austauschsemesters eine private Unterkunft in Pretoria zu finden. Viele meiner Kommiliton:innen mieten Wohnungen in der Nähe der Universität. Mir war es lieber, in einer von der Universität angebotenen Unterkunft zu wohnen. So bin ich in Tuksdorp, meinem Studierendenwohnheim, gelandet. Tuksdorp bietet Einzelzimmer mit Gemeinschaftsküche und -bad sowie einen gemeinsamen Fernseh- und Spielraum, eine Waschküche und einen Raum mit PCs. Außerdem gibt es den Luxus eines kleinen Pools im Hinterhof des Wohnheims - eine tolle Sache an heißen Sommertagen! Je nach Haustyp wohnen drei bis sieben andere Studierende auf derselben Etage.

Das Wohnheim liegt etwa zehn Minuten vom Hatfield-Campus und der nächsten Gautrain-Station entfernt. Es gibt keine Kantine im Wohnheim, aber man kann Mahlzeiten in der Monastery Hall auf dem Hauptcampus buchen. Oder man besucht eines der vielen Restaurants auf dem Campus und in der Umgebung (die allerdings meist Fast Food anbieten). Die Ein- und Auszugstermine in Tuksdorp sind an den Semesterkalender der UP angepasst: Das erste akademische Halbjahr an der UP beginnt im Februar, die Prüfungen dauern bis Ende Juni. Das zweite Semester beginnt Ende Juli und endet offiziell im Dezember.

Freund*innen finden

Fragst du dich noch, warum ich mich für das Wohnheim entschieden habe? Nun, mein Austauschsemester an der UP ist nicht meine erste Auslandserfahrung an einer Universität, und so wusste ich, dass ein Studierendenwohnheim eine super Chance bietet, wunderbare Freund:innen kennenzulernen. Ich habe mich nicht geirrt: Ich habe meine Mitbewohner:innen in Tuksdorp sehr geschätzt! Mit ihnen konnte ich gute und tiefgehende Gespräche in unserem gemeinsamen Zuhause führen. Aber auch wenn du dich für eine andere Unterkunft entscheidest, kannst du beruhigt sein: Das load shedding, so frustrierend es auch ist, bietet eine großartige Möglichkeit, mit so gut wie jedem:jeder ins Gespräch zu kommen: Kommiliton:innen, Dozierende, Leute auf der Straße – jede:r in Südafrika greift das Thema gerne auf. Im Zweifelsfall kann man sich immer auf diesen Eisbrecher verlassen und schon ist man im Gespräch!

Da mein Semester an der UP nun zuende ist, war's das erstmal von mir. Ich hoffe, dieser Blog hat euch gefallen :) Sala kahle mngani wami (bleib gesund, mein:e Freund:in)!

(Veröffentlicht: 10.07.2023)

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