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Fünf Din­ge, die mir vor mei­nem Aus­lands­se­mes­ter nie­mand ge­sagt hat

Ich dachte, ich wüsste, was mich im Auslandssemester erwarten würde. Es gab aber ein paar Dinge, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Welche das waren, verrate ich in meinem zweiten Blogeintrag.

Lisa mit grafittibedeckten Gebäuden im Hintergrund.
Unterwegs in Melbourne. (Foto: Privat)

Während ich dir in meinem ersten Blogeintrag von der Vorbereitung meines Auslandssemester berichtet habe, schreibe ich heute darüber, was mich während der Zeit in Melbourne überrascht hat. Für diesen Beitrag habe ich mit anderen Austauschstudierenden in Australien gesprochen und wir alle sind (mehr oder weniger) auf dieselben Dinge gekommen. Ehrlicherweise kann man sich auf manche Aspekte schlecht vorbereiten, weil sie nicht wirklich organisatorischer Natur sind. Damit aber die Überraschung bei dir vielleicht kleiner ausfällt, kommen jetzt meine Top fünf der unerwarteten Dinge. Hättest du mit denen gerechnet?

Die Semesterzeiten

In Down Under läuft vieles ‚verkehrt herum‘: der Sommer ist im Winter, Türschlösser drehen sich in die andere Richtung, selbst das Toilettenwasser strudelt andersrum! Was bei mir für das größte Schwindelgefühl gesorgt hat, waren die Semesterzeiten: Während bei uns an der HU die Prüfungen Mitte Juli anfangen, musste ich zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Weg nach Australien sein. Das zweite Semester beginnt hier Ende Juli, aber die verpflichtende Einführungswoche startet schon vorher. Klar wusste ich, dass die Semester verdreht und verschoben sind; ich hatte aber gedacht (und gehofft), dass sich das einfacher mit dem deutschen Sommersemester verbinden lässt. Ich habe im Endeffekt im Sommer nur zwei HU-Kurse belegen können. Viele meiner Freund:innen im Auslandssemester mussten sogar etwas für ihre deutsche Uni beenden, während das Semester in Australien bereits begonnen hatte.

Die Bubble

Vor meinem Austausch freute ich mich besonders darauf, mehr über die Geschichte und Kultur Australiens zu erfahren; ich wollte sehen, wie die Australier:innen mit “No Worries” leben. Während meiner Zeit in Melbourne habe ich aber auch viel über andere Kulturen gelernt. Das liegt an der ‚Bubble‘ der Austauschstudierenden. Innerhalb der ersten Wochen in Melbourne habe ich Freund:innen aus der ganzen Welt kennengelernt, die sich wie ich in Australien erstmal zurechtfinden mussten. Es schweißt zusammen, wenn man sich gemeinsam durch den Orgajungle kämpft. Außerdem habe ich in einer WG mit Personen aus der Schweiz und Italien zusammengelebt (Pasta kann ich jetzt super kochen). Auf Australier*innen bin ich eher in Kursen gestoßen und habe dort auch gute Freundschaften entwickelt, aber zu den Austauschstudierenden hatte ich mehr Kontakt.

Die Study-Life-Balance

Während meines Auslandssemesters drehte sich (natürlich) viel um die Uni. Ich hatte viele Abgaben und Präsentationen während des Semesters, am Ende kamen noch die Klausuren dazu. Während dieser Lernzeit hatte ich immer im Hinterkopf, dass ich ja eigentlich das Land und die Menschen kennenlernen wollte. Oft fiel es mir schwer, mich zu motivieren. Vielen meiner Kommiliton:innen ging es genauso, sodass einige Lernpausen mit Reiseplanungen gefüllt wurden. Ich habe das Glück, am Ende des Auslandssemesters noch länger in Australien bleiben und reisen zu können. Einige meiner Freund*innen können dies aber nicht. Für sie war der Balanceakt aus Uni und Reisen während des Semesters noch schwieriger.

Der Neuanfang

Wie ich schon öfter beschrieben habe, muss man sich auf ein Auslandssemester gut vorbereiten. Wer denkt, danach läuft alles wie am Schnürchen, irrt sich aber. Ja: ist man in der Wahlstadt und Wahluni angekommen, hat man viel geschafft. Kannst du dich jedoch daran erinnern, was alles organisiert werden musste, als du dein Studium an der HU angefangen hast? Genau solche Dinge musst du auch an der Partneruniversität erledigen: den Studierendenausweis beantragen, die Universitätssysteme kennenlernen, den Stundenplan finden oder bauen, für die Prüfungen anmelden, den Campus erkunden, die Vereine und Clubs kennenlernen, und so weiter. Ich finde das Ganze ziemlich spannend und hab mich gefreut, diese Punkte anzugehen. Trotzdem hatte ich das vorher nicht unbedingt auf dem Schirm.

Der Abschied

Bevor man ins Auslandssemester geht, verabschiedet man sich von den Liebsten in der Heimat für eine gewisse Zeit. Obwohl die Zeit im Auslandssemester schnell vergeht, fiel mir dieser absehbare Abschied doch schwer. Worauf ich nicht vorbereitet war, war dann der Abschied am Ende des Semesters in Melbourne. Während des Austausches lernte ich viele Freund:innen aus der ganzen Welt kennen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder nach Hause geflogen sind. Von diesen Personen muss(te) ich mich verabschieden und mir persönlich fällt dieser Abschied noch schwerer, da ich nicht weiß, wann ich diese Menschen wiedersehen kann. Außerdem bedeuten die unterschiedlichen Abreisedaten, dass der Abschied auch noch in die Länge gezogen wird. In meinem letzten Blogeintrag möchte ich ausgiebig zum Thema Abschluss des Auslandssemesters berichten. Also: Stay tuned!

(Veröffentlicht: 19.12.2022)

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