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Voll­tref­fer! Drei Mind­sets für ein er­folg­rei­ches Aus­lands­se­mes­ter

Ein Auslandsaufenthalt im Studium? Klingt cool, aber ist es den ganzen Aufwand wert? Ich würde sagen: Es hängt von dir und deiner Einstellung ab. In diesem Blogbeitrag geht es genau darum: Mit welchen Mindsets profitierst du wirklich vom Austausch?

Ein Roadtrip durch Big Sur war Teil von einem meiner bisher besten Jahre. Foto: privat

Ich wollte schon immer ins Ausland, habe dann aber doch einige Zeit gehadert, weil so ein Projekt einiges an Aufwand mit sich bringt: Man muss sich im Klaren darüber sein, dass man ohne lebenslange Freunde und Familie an einem fremden Ort ist und sich – zumindest für eine gewisse Zeit – ein neues Leben aufbauen muss. Inzwischen kann ich sagen: Ich kann auf eines der besten Jahre meines Lebens zurückschauen, weil ich einige bestimmte Dinge richtig gemacht habe. Jetzt bleibe ich sogar noch länger hier, mache ein Praktikum und schreibe meine Bachelorarbeit in Berkeley! Ausgehend von meiner Erfahrung möchte ich hier mit euch teilen, welche Mindsets mir dabei geholfen haben, von der Zeit hier so sehr zu profitieren. Dazu gehören auch Tipps von Freunden, deren Perspektiven für mich unglaublich wertvoll sind.

1. Sei proaktiv dabei, Leute kennenzulernen und Dinge zu organisieren!

Ich fange mit dem Offensichtlichen an: Freundschaften prägen Erinnerungen wie nichts anderes. Die Krux dabei: Freund*innen kommen nicht aus dem Nirgendwo. Ich würde deshalb unbedingt empfehlen, selbst die Initiative zu ergreifen, Dinge zu organisieren – andere Studis wollen auch Leute kennenlernen und werden euch dankbar dafür sein, wenn sie zu einem Abendessen oder Ausflug eingeladen werden! Für mich hat sich so nach ein paar Wochen eine Freundesgruppe herauskristallisiert. Wir wollten alle reisen, also haben wir kurzen Prozess gemacht: In einem Siebensitzer ging es über ein langes Wochenende den Highway 1 runter, eine berühmte Autobahn, die direkt an der Küste von Kalifornien entlangläuft. Ob man es glaubt oder nicht, zu siebt in einem Auto zu sitzen kann etwas nervig sein. Es hatte aber den Nebeneffekt, dass ich Freunde in mein Herz geschlossen habe, die ich erst ein paar Wochen vorher in Berkeley kennengelernt habe, schneller als ich es mir je hätte vorstellen können. Nach einer Nacht im Zelt direkt über Malibu Beach aufzuwachen oder mit perfektem Timing zum Sonnenuntergang am Venice Beach in Los Angeles anzukommen und über den Strand zu rennen – das verbindet wie sonst wenig.

Camping oberhalb des Malibu Beach: Für bleibende Erinnerungen und Freundschaften muss man selbst sorgen. Foto: privat

2. Sag öfter „Ja“ als "Nein"!

Mein Freund Till ist jemand, den ich immer wieder für seine Initiative bewundert habe. Er ist super darin, Dinge zu organisieren und Leute zusammen zu bringen und war deshalb von den Austauschstudierenden, die ich hier kenne, derjenige mit den meisten Freundschaften. Ein wichtiger Faktor dabei ist, dass er so viele Möglichkeiten wahrgenommen hat wie er nur konnte. Er selbst drückt es so aus: "Ich würde dringend raten, eine "yes person" zu werden: Wenn ihr zurückblickt, werdet ihr euch an die Erlebnisse erinnern, zu denen ihr Ja gesagt habt, statt an die Zeiten, in denen ihr lieber zu Hause geblieben seid oder nur gelernt habt. Ich persönlich habe versucht, alle Kurse zu besuchen, die mich interessierten, auch wenn ich nicht eingeschrieben war, bin einem Consulting Club beigetreten, habe ein Projekt geleitet und tolle Freunde fürs Leben gefunden. Das war eine Menge... aber ich habe nachts gut geschlafen!"

Manchmal gibt es schöne Überraschungen, wie diesen Sonnenuntergang am Venice Beach. Solche Momente muss man einfach genießen. Foto: privat

3. Lass es auf dich zukommen!

Eine gute Vorbereitung ist das A und O eines Auslandsaufenthalts – das steht außer Frage. Ich habe allerdings auch gelernt, dass man nicht alles kontrollieren kann – und dass das okay ist. Es ist wichtiger, den Moment zu genießen, als sich darauf zu fokussieren, die Zukunft zu perfektionieren. Die Person, von der ich das gelernt habe ist Hugo aus Schweden. Ihn habe ich an meinem ersten Tag in Berkeley kennengelernt und er ist jetzt einer meiner besten Freunde. Auch er hat mir seine Philosophie einmal in seinen eigenen Worten aufgeschrieben: "Der wichtigste Rat, den ich geben würde, ist, nicht zu viele Erwartungen zu haben und offen zu sein für das, was kommt. Auf dem Weg wird es schwierige Momente geben, aber du wirst es schaffen. Beispielsweise hat die Botschaft mein Visum und meinen Pass zweimal verloren, weil sie sie an die falsche Person geschickt haben. Die CIA wurde eingeschaltet und hat es geschafft, alles wiederzufinden. Aus dieser Erfahrung habe ich gelernt: Egal was passiert, am Ende wird alles in Ordnung sein."

Auch wenn sich ein Auslandsjahr wie ein großer Schritt anfühlt – im Endeffekt gewinnt man bestenfalls Erfahrungen und Freunde fürs Leben und schlimmstenfalls ist man nach kurzer Zeit wieder zu Hause und weiß es mehr zu schätzen als zuvor. Wagt den Schritt!

01.07.2024

    • Aus­lands­se­mes­ter welt­weit

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      Die HU pflegt Hochschulpartnerschaften auf der ganzen Welt. Für Studierende bietet dieses Netzwerk vielfältige Möglichkeiten, Auslandsaufenthalte zu realisieren. Von einer ersten Übersicht bis zur Reisevorbereitung – hier finden Sie alle Informationen dazu.

      Man sieht verschiedene Gebäude in Japan. In der Mitte ist eine Straße mit Autos, und an den Seiten der Straße sind Gehwege, auf denen Fußgänger gehen.
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      Ich bin Julius und berichte aus Berkeley. Ich bin schon ein halbes Jahr hier und studiere an einer der besten öffentlichen Universitäten der Welt. Wie es sich hier lebt und wie es ist, wenn man an der Uni CEOs aus dem Silicon Valley zuhören kann, erzähle ich in diesem Blog.

      Ein Junge, der einen schwarzen Pullover trägt, mit Bäumen und Autos im Hintergrund.