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En­ga­ge­ment für ge­fähr­de­te For­schen­de

Im Jahr 2023 hat die Humboldt-Universität die Berlin Brandenburg Academic Freedom Week ins Leben gerufen. Foto: Philipp Plum

Im Bewusstsein ihrer historischen Verantwortung unterstützt die Humboldt-Universität verfolgte Wissenschaftler:innen. Erfahren Sie hier, wie wir durch unsere Initiativen und Netzwerke die Forschungsfreiheit fördern.

In ihrer über 200-jährigen Geschichte hat die Humboldt-Universität mit nicht-demokratischen Regimen zusammengearbeitet und es gab Phasen, in denen Forschung und Lehre nicht frei gedeihen konnten. Im Bewusstsein unserer historischen Verantwortung setzen wir uns nachdrücklich für die akademische Freiheit ein und streben nach Wissenschaft ohne Repressalien. Daher engagieren wir uns in mehreren Initiativen und Netzwerken, die darauf abzielen, Wissenschaftler:innen und Forschung vor Verfolgung zu schützen.

Seit 2016 mehr als 60 At-Risk-Scholars aufgenommen

An der Humboldt-Universität möchten wir sichere Räume für verfolgte Forschende schaffen, in denen sie frei forschen und arbeiten können. Zu diesem Zweck kooperieren wir mit Stiftungen, die verfolgte Forschende für kurz- und mittelfristige Aufenthalte unterstützen. Im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung heißen wir gefährdete Wissenschaftler:innen für einen Aufenthalt von 24 Monaten an der Humboldt-Universität willkommen, um zu forschen und neue Netzwerke aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der Einstein-Stiftung haben wir elf fortgeschrittene und junge Forscher aufgenommen. Insgesamt haben wir über 60 Wissenschaftler:innen aufgenommen, hauptsächlich aus Syrien, der Türkei, dem Jemen, Afghanistan, der Ukraine, Belarus, Russland und Brasilien.

Globale Bedrohungen für die akademische Freiheit erfordern starke Netzwerke zum Schutz von Forschenden und ihrer Arbeit. Seit 2016 ist die Humboldt-Universität ein nachhaltiges Mitglied des Scholars at Risk-Netzwerks, Wir beteiligen uns an den Scholars at Risk-Kampagnen für akademische Freiheit und unterstützen verfolgte und vertriebene Forschende durch die Aufnahme an der Universität. Seit 2023 ist die Humboldt-Universität im deutschen Lenkungsgremium von Scholars at Risk vertreten.

Zusammen mit Partnern aus Berlin und Brandenburg hat die Humboldt-Universität im Jahr 2023 ein regionales Scholars at Risk-Netzwerk ins Leben gerufen. In regelmäßigen Treffen arbeiten wir an Kapazitätsaufbau und Wissensaustausch, um verfolgte Wissenschaftler:innen im spezifischen Berlin-Brandenburger Kontext besser zu unterstützen. Das regionale Netzwerk arbeitet daran, mehr Hochschulen dazu zu bewegen, sich zu einem Scholars at Risk-Programm zu verpflichten, eine nachhaltige Austauschplattform für Mitglieder zu schaffen, mehr Unterstützung für gefährdete Forschende anzubieten und die Region Berlin-Brandenburg als Zentrum der akademischen Freiheit zu positionieren.

Die Förderung der akademischen Freiheit bedeutet nicht nur, verfolgten Forschenden Raum zu bieten, sondern auch öffentlich für unsere Werte einzutreten. Im Jahr 2023 haben wir die Berlin Brandenburg Academic Freedom Week ins Leben gerufen, die Podiumsdiskussionen, regionale Arbeitsgruppen und Veranstaltungen zur Förderung der akademischen Freiheit zusammen mit der Öffentlichkeit umfasste. Durch unsere Präsenz in den sozialen Medien positionieren wir uns, wenn wir Bedrohungen für die akademische Freiheit auf individueller und systemischer Ebene wahrnehmen.

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