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Neu­er Know­ledge Hub zu KI – HU Ber­lin geht in die Vor­be­rei­tung

Beim Auftakttreffen für den neuen Circle U. Knowledge Hub präsentierten sich drei zentrale KI-Projekte der HU. Foto: Andrew Maher

Was ist für Circle U.s neuen Knowledge Hub zur Künstlichen Intelligenz geplant? Was bedeutet es, Academic Chair zu sein? Welche anderen Beteiligungsformen gibt es? An der HU kamen Forschende und Mitarbeiter:innen zusammen, um sich über diese Fragen auszutauschen

Circle U. hat sich zum Ziel gesetzt, Forschung und Lehre zu einigen der größten Herausforderungen und Chancen unserer Zeit zu fördern: Klima, Demokratie, globale Gesundheit – und bald auch Künstliche Intelligenz. Durch themenspezifische Knowledge Hubs, die von akademischen Direktor:innen und lokal ernannten Academic Chairs geleitet werden, nehmen immer mehr gemeinsame interdisziplinäre Aktivitäten Gestalt an. Um die Arbeit am Hub zur KI anzustoßen, fand an der Humboldt-Universität ein Workshop statt, der Forschende aus verschiedenen Bereichen und Projekten sowie Verwaltungsmitarbeiter:innen, die mit KI-Tools und -Technologien arbeiten, zusammenbrachte.

KI-Expertise an der Humboldt-Universität

Der erste Teil des Workshops war einigen der Hauptakteure im Bereich KI an der Humboldt-Universität gewidmet: Nach einer kurzen Einführung durch den Vizepräsidenten für Lehre und Studium und die Circle U.-Allianzmanagerin an der HU gaben die Projekte IMPACT, AI Skills und AI Campus kurze Einblicke in ihre Arbeit. Gespannt lauschten neben den Humboldt-Kolleg:innen auch der Dekan des Open Campus von Circle U., der Generalsekretär, der Vorsitzende des Management Boards und Mitglieder des zentralen Brüsseler Teams sowie der kürzlich ernannte Akademische Direktor des neuen Hubs, Francesco Marcelloni von der Universität Pisa.

Akademischer Direktor skizziert die Vision

Marcelloni, selbst Professor für Data Mining und Maschinelles Lernen, sprach anschließend über seine Vision für den Knowledge Hub. "Das Thema KI sollte nicht nur aus technischer, sondern auch aus ethischer, rechtlicher und anderen Perspektiven betrachtet werden", betonte er. Vor diesem Hintergrund erklärte Marcelloni weiter: "Im Bereich der Forschung wird es ein Ziel sein, Kolleg:innen von den Partneruniversitäten zu vernetzen, um gemeinsame Forschungsanträge zu stellen und neue Projekte finanziert zu bekommen." Im Bereich der Lehre möchte der Hub-Direktor gemeinsame Studiengänge fördern und auch eine jährliche Summer School auf PhD-Niveau anbieten. Micro-Credentials, fügte er hinzu, könnten ein Weg sein, lebenslanges Lernen für ein breiteres Publikum zu fördern, während virtuelle Veranstaltungen die Öffentlichkeit in offene Diskussionen einbeziehen und Wissen über Künstliche Intelligenz zugänglichmachen könnten.

Prof. Dr. Anne Enderwitz sprach über ihre Erfahrungen als Circle U. Academic Chair am Knowledge Hub on Climate. Foto: Andrew Maher

Die Rolle der Circle U. Academic Chairs

Damit der Hub seine Arbeit aufnehmen kann, müssen an den Circle U.-Universitäten Academic Chairs ernannt werden. Anne Enderwitz, Professorin für Englische Literatur und Academic Chair des Climate Hub, berichtete über ihre Erfahrungen in dieser Rolle. Als Chair an der HU konnte sie zwei Stunden von ihrer wöchentlichen Lehrverpflichtung abgeben und bekam ein kleines Budget zur Organisation von Workshops und anderen Aktivitäten. Die größten Vorteile aber, so sagte sie, sei es "tolle Menschen aus verschiedenen Disziplinen zu treffen, meine eigene Institution aus einer neuen Perspektive besser kennenzulernen und die Möglichkeit zu haben, 'Dinge in Bewegung zu setzen'." Als Beispiel nannte Enderwitz ihre Summer School "Reimagining Universities as Drivers of Sustainability", deren Thema außerhalb ihrer üblichen Arbeit als Literaturprofessorin lag, ihr jedoch ermöglichte, ein wichtiges Anliegen zu bearbeiten, das ihr am Herzen liegt. Die HU wird später in diesem Jahr einen offenen Call veröffentlichen, um ihre AI Chairs zu rekrutieren.

Ideen für gemeinsame Lehre und Forschung

Im letzten Teil des Treffens teilte sich die Gruppe in zwei Untergruppen auf, um Ideen und Hoffnungen rund um Lehre und Forschung im neuen Knowledge Hub zu diskutieren. In der Forschungsuntergruppe schlug ein Linguist vor, gemeinsame Fragen zu finden, um bessere große mehrsprachige Sprachmodelle zu entwickeln; ein Akademiker aus dem Bereich Bibliotheks- und Informationswissenschaft äußerte Interesse an gemeinsamen Förderanträgen, und die Idee des Hubs als wissenschaftliche Matchmaking-Struktur wurde diskutiert. Nebenan war sich die Gruppe, die sich mit Lehrperspektiven beschäftigte einig, Ressourcen und bewährte Praktiken zwischen den bestehenden Initiativen der Partneruniversitäten teilen zu wollen. Auch das Potenzial eines möglichen gemeinsamen AI-Labors für Studierende und die Aufnahme von KI-Themen ins Programm der Open Conversations kamen zur Sprache. Am Ende der intensiven 90-minütigen Veranstaltung wurde der Bedarf an weiterem Netzwerken und Austausch deutlich. Eine zuversichtliche Teilnehmerin kommentierte: "Dass wir mit dem Wunsch rausgehen, das Gespräch fortzusetzen, ist schonmal ein gutes Zeichen für das Potenzial des Hubs!"

01.08.2024